Schach in Reykjavik (Island)

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Meine Erlebnisse beim Reykjavik Open und in Island

Vom 29. März bis zum 4. April fand eines der stärksten offenen Schachturniere der Welt statt - das Reykjavik-Open. Ich, Lepu Coco Zhou, Nachwuchskadermitglied des Deutschen Schachbundes, bekam die Möglichkeit von der Schule, trotz Überschneidungen mit dem Unterricht, an diesem renommierten Turnier teilzunehmen.

"HARPA" Konzerthaus in Reykjavik und Spielort des Schachturniers
"HARPA" Konzerthaus in Reykjavik und Spielort des Schachturniers

Das Schachturnier

Island, insbesondere Reykjavik, hat eine bedeutende Rolle in der Schachwelt. Bobby Fischer, das legendäre Schachtalent, besiegte 1972 in Reykjavik den russischen Spieler Boris Spassky und wurde der elfte Schachweltmeister. Nach seinem Tod wurde er auf Island begraben. Auch Magnus Carlsen, der aktuelle Schachweltmeister und eine Legende im Schach, respektiert Island und besuchte vor einigen Jahren das Reykjavik-Open als Zuschauer und Gast.

34 Schachgroßmeister waren dieses Jahr dabei, die Teilnehmer kamen aus 47 verschiedenen Ländern. In meinem ersten Spiel traf ich auf einen Schachmeister aus Irland und gewann gegen ihn. Dies war das erste Mal, dass ich in einem offiziellen Turnier gegen einen Internationalen Meister gewonnen habe. Leider verlief die Mitte des Turniers nicht so gut und am Ende gewann ich drei, verlor drei und spielte zwei Unentschieden, was die Hälfte der Punktzahl bedeutete. Ich war mit diesem Ergebnis nicht sehr zufrieden und denke, dass ich besser spielen könnte.

Gulfloss (Goldener Wasserfall) in Island
Gulfloss (Goldener Wasserfall) in Island
Geysir "Stokkur"
Geysir "Stokkur"

Eindrücke von Island

Neben der großen Bedeutung für das Schach ist Island auch für seine Naturwunder bekannt. Dies ist auf die geografische Lage der Insel zurückzuführen, da Island auf der Nahtstelle der amerikanischen und eurasischen Erdplatte liegt. Es gibt mehrere Vulkane, Gletscher und Geysire, die warme Quellen sind, die in unregelmäßigen Abständen Wasser in Form einer Fontäne ausstoßen. Ich konnte einen Ausbruch des Geysirs Stokkur auf Kamera festhalten.

Eine weitere Eigenschaft von Islands Lage ist, dass es mit einem Breitengrad von 64° 08' N das nördlichste Land in Europa ist und sehr nah am nördlichen Polarkreis (66° 33' N) liegt. Das bedeutet, dass der Tag oder die Nacht sehr lang werden kann. Da ich Ende März dort war, konnte ich jedoch nichts Außergewöhnliches erleben. Etwas, das ich aufgrund des Zeitraums meiner Reise nicht erleben konnte, war das Sehen von Nordlichtern.

Das Wetter in Island war sehr wechselhaft, da es oft mehrmals am Tag für kurze Zeit regnete. Die Temperaturen waren vergleichbar mit den Wintertemperaturen in Deutschland und es war sehr windig (Windgeschwindigkeit bis zu 30 km/h), sodass ich mich daran gewöhnt habe, nah an den Gebäuden zu laufen, wo der Wind nicht so stark ist.

Weitere Beobachtungen, die ich während meines Aufenthalts in Island gemacht habe, sind, dass es dort aufgrund des vielen Lavagesteins nur wenige Bäume gibt, da der Boden für das Wachstum von Bäumen ungeeignet ist. Außerdem gibt es nur wenige Tierarten, und während meines gesamten Aufenthalts konnte ich beispielsweise keine Vögel sehen oder hören.

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