Segeln in Hyères (Südfrankreich)

  • Vielfältig unterwegs

Hallo, ich bin Jenny aus der 9f. Ich bin 14 Jahre alt und segle seit 4,5 Jahren in der Bootsklasse Optimist. Vom 30.01. bis zum 11.02.2023 hatte ich mit meiner Segelgruppe ein Trainingslager in Hyères, an der französischen Mittelmeerküste. Da Hyères 1600 km entfernt in Südfrankreich liegt, dauerte die Fahrt von und zurück nach Berlin jeweils 2 Tage, mit einer Übernachtung zwischendurch.

Am 31.01. um 11 Uhr ging die lange Fahrt los. Nach 10 Stunden Musik hören, unterhalten, lesen und aus dem Fenster schauen, sind wir an unserem Zwischenstopp angekommen. Am nächsten Tag nach einem leckeren Frühstück ging es weiter. Auf dem Weg sind noch 2 andere Segler dazugekommen, da sie noch am Wochenende Skifahren waren. Insgesamt waren wir 9 Reisende. Abends, gegen 18 Uhr, sind wir dann endlich in unserem finalen Quartier angekommen.

Am Mittwoch ging es dann direkt zum Hafen. Auf dem Weg dorthin konnten wir die Stadt bewundern: Flamingos, Palmen, Sonne und angenehmer Wind erwarteten uns in Hyères. Nachdem wir die Boote abgeladen haben, ging es aufs Wasser. Wir waren 4 Stunden auf dem Wasser und haben trainiert. Später gab es Abendessen, das uns netterweise die Eltern eines Seglers jeden Abend bereitet haben.

So ging es bis Freitag weiter. Jeden Tag Frühstück um 8 Uhr, dann zum Hafen, segeln, Abendessen, noch etwas spielen oder lesen und dann schlafen. Wir hatten gute Windbedingungen und im Hafen war es relativ leer. Am Wochenende reisten ganz viele andere Bootsklassen aus allen möglichen Bundesländern an. Der Hafen war überfüllt und man konnte kaum noch einen Platz zum Aufbauen finden.

Montag und Dienstag konnten wir leider nicht hinausfahren aufs Meer, da der Wind zu stark zugenommen hatte. Riesige Wellen und 30-40 Knoten Wind waren zu viel für unsere nur 2,5 Meter langen Optis. Die Laser (eine größere Bootsklasse) sind jedoch rausgefahren.

Stattdessen waren wir am Strand. Baden durften wir leider nicht, aber das war nicht allzu schlimm, da die Surfer zu beobachten und den Strand entlangzulaufen fast genauso toll war. Außerdem waren wir in der Stadt spazieren und sind an vielen kleinen Läden vorbeigegangen. Der interessanteste Laden war der Seifenladen. Dort gab es Hunderte von verschiedenen Seifenarten und alle mit verschiedenem Geruch! Nach ungefähr einer Stunde ging es zurück zum Auto.

Am Mittwoch war es immer noch sehr windig (25 Knoten) und die Wellen waren nur ein bisschen kleiner. Diesmal sind wir aber trotzdem hinausgefahren. Manche waren begeistert davon, andere eher weniger. Zwei aus unserer Gruppe sind auf dem Motorboot mitgefahren. Das war der coolste Tag des Trainingslagers! Man musste sehr viel Gewichtsverlagerung machen, um das Boot zu stabilisieren. Wenn jemand nicht mehr wollte, durfte er an Land fahren, wo Eltern geholfen haben das Boot aus dem Wasser zu ziehen. Am Ende waren nur noch ein Junge aus unserer Gruppe und ich auf dem Wasser. Man konnte die Wellen super „mitnehmen“ und sogar „runter surfen“! Wir hätten ewig weitergemacht, wenn unsere Kräfte nicht langsam nachlassen hätten. Nach mehreren Stunden Training ging es dann klitschnass, müde, kraftlos, aber sehr glücklich in den Hafen, wo wir unsere Boote abgebaut haben.

Nach einer warmen Dusche und einer kleinen Pause sind wir an den Strand gegangen, wo wir uns auslaufen sollten. Dort sind wir dann ungefähr eine halbe Stunde im Sand gejoggt, wobei der Wind uns von der Seite fast weggeweht hat. Als das Abendessen vorbei war, waren alle ziemlich schnell im Bett.

Am Donnerstag, an unserem letzten Segeltag, waren die Windverhältnisse weniger toll. Der Wind hat deutlich abgenommen und gedreht, wobei die Welle aber immer noch aus derselben wie am Vortag Richtung kam. Das machte es schwer schnell voranzukommen. An dem Tag war es außerdem sehr kalt, und da viele von uns das Wetter unterschätzt haben und uns kalt war, waren wir nicht so lange auf dem Wasser wie geplant, was unseren Trainer nicht wirklich glücklich machte. Als wir im Hafen waren, mussten wir unsere Boote verladen, was zum Glück schnell ging. Im Quartier haben wir unsere Sachen gepackt und zu Abend gegessen. Da ich an diesem Tag Geburtstag hatte, gab es noch eine schöne Torte mit Kerzen und eine Karte mit netten Worten, was ich total lieb fand.

Am Freitag nach dem Frühstück ging die lange Rückfahrt los. Am Abend sind wir dann bei demselben Zwischenstopp angekommen, wo wir auch auf der Hinfahrt waren.

Samstag um 7:30 Uhr ging es weiter. Vorbei an schönen Landschaften, von denen man tolle Fotos machen konnte. Um ungefähr 17 Uhr sind wir in Berlin angekommen. Die großartige Reise war vorbei.

Dieses Trainingslager, war eines der schönsten, die ich je hatte. Ich hab mich im Segeln verbessert und paar neue Sachen gelernt. Ich bin froh, dass ich dort 2 Wochen bleiben konnte, denn für eine hätte es sich nicht ganz gelohnt.

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen,

Jenny

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